Nachhaltigkeit

Food Waste - Was tun?

14.11.2022

Hat sich bei dir mal wieder etwas hinten links im Kühlschrank versteckt und ist darum vergessen gegangen? Ich geb’s zu, bei mir passiert das leider ab und zu auch. Als ich mich mal wieder über mich selber wegen vergammeltem Rucola in meinem Kühlschrank geärgert habe, habe ich mich über Food Waste schlau gemacht. Meine Erkenntnisse möchte ich in diesem Artikel mit dir teilen.

Zu kleine Karotten - Food Waste
Food Waste: Vergammeltes Obst
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Habt ihr gewusst, dass es 30% aller Lebensmittel in der Schweiz nicht bis in unseren Bauch schaffen? Ein Drittel aller Lebensmittel gehen zwischen Produzierenden und Endverbrauchenden irgendwo verloren, so dass sie nicht von uns gegessen werden.

Gründe für Food Waste gibt es Unzählige, hier die wichtigsten davon (Reihenfolge nicht relevant):

  • Gemüse und Früchte haben eine unpassende Form oder Farbe
  • Ungenutzte Nebenprodukte (wie z.B. Innereinen bei der Fleischherstellung)
  • Verluste bei Lagerung
  • Essensreste in Restaurants und Zuhause
  • Abgelaufene Produkte

2.8 Millionen Tonnen Food Waste gibt es jährlich in der Schweiz.

Zum Vergleich: Wenn wir diese Menge in Lastwagen füllen und diese nacheinander aufreihen, ist das eine Schlange von Zürich bis nach Madrid. Ziemlich lange, nicht?

Wenn ein Rüebli beim Produzierenden weggeworfen wird, hat es eine andere Umweltbelastung, als wenn es bei uns Zuhause vor sich hin gammelt. Das Rüebli bei dir Zuhause wurde bearbeitet, transportiert und gelagert, dies verursacht Kosten und Umweltbelastungen. Ein Rüebli, welches bei uns Zuhause zu Food Waste wird, hat deshalb einen viel gravierenden Umwelteinfluss als das Rüebli, welches beim Produzierenden zu Food Waste wird. Von den 2.8 Millionen Tonnen Abfall, machen die Abfälle von Haushalten und Restaurants «nur» 35% aus, sie sind aber verantwortlich für 52% der Umweltbelastung.

Was kannst du gegen Food Waste machen? Zuerst einmal das Offensichtliche:

  • Schau in deinen Kühlschrank, bevor du einkaufen gehst. Plane deine Lebensmittel für die Woche ein.
  • Versuche den Kühlschrank so zu organisieren, dass du nichts vergisst.
  • Nimm im Supermarkt auch mal die «hässlichen» Rüebli oder kaufe direkt bei Produzierenden.
  • Kaufe Produkte, welche aus Food Waste hergestellt werden z.B. vom Berner Unternehmen Foodoo, welches hervorragende Produkte aus Food Waste herstellt.
  • Verwerte deine Reste - Mix & Match funktioniert auch bei Lebensmitteln ziemlich gut. Falls dir manchmal die Kreativität für eine leckere Restepfanne fehlt, hilft diese Website supergut.

Und falls es doch mal zu Food Waste bei dir Zuhause kommt, ist es wichtig, dass dieser korrekt entsorgt wird. Food Waste kann und sollte im Grünabfall entsorgt werden. Jegliche Esswaren können im Grünabfall entsorgt werden, einige Regionen erlauben jedoch keine gekochten Lebensmittel im Grünabfall. Am besten schaust du bei deiner Entsorgungsstelle nach, was erlaubt ist. Mit der Entsorgung im Grünabfall, kannst du sicherstellen, dass daraus wenigstens Biogas gewonnen wird, was danach wieder zur Erzeugung von Strom dienen kann.

Wenn du mehr zum Thema wissen möchtest, schau mal hier vorbei. Ich kann's nur empfehlen.

Und jetzt wünsche ich dir viel Spass beim Reste verwerten - e Guete!